Parkett ist das erste Thema einer Miniserie über den Innenausbau, denn bei der Immobilie als Endprodukt ist die Gebäudehülle und der Innenausbau das Sichtbare. Welche Arten von Parkett gibt es? Was sind die aktuellen Trends und natürlich die wichtigste Frage: Welche Parkettart wird in der Schweiz am meisten verlegt?
Parkett-Arten
Der Massivparkett wird häufig auch als «echter» Parkett bezeichnet, da für die Verlegung eine Schicht aus ganzen, massiven Harthölzern verwendet wird. Erst nach der Verlegung findet das Abschleifen und die Oberflächenbehandlung statt. Es ist die langlebigste, dafür auch die teuerste Variante. Dann gibt es den Stab-Parkett, dieser besteht aus einzelnen Holzstäben, welche eine Gesamtdicke von 14 bis 22mm aufweisen, 4 bis 8cm breit und 25 bis 80cm lang sind. Dann gibt es den klassischen Mehrschicht-Parkett. Dieser ist bereits verlegefertig und die Oberfläche verarbeitet. Das Schleifen und Ölen oder Versiegeln auf der Baustelle entfällt somit. Weiter gibt es noch den Furnier-Parkett, welcher aber eher einem Laminat ähnelt und ein Kompromiss zwischen Mehrschicht-Parkett und Laminat ist. Das sind die klassischen oder die häufigsten Arten, die man heute verbaut.
Vor- & Nachteile
Bei Parkett kommt immer wieder die Frage nach den Vor- & Nachteilen auf. Ich glaube, zu vergleichen mit Keramischen-, Teppich-, Vinyl- oder Laminatprodukten ist ein ganz klassisches Thema. Der Vorteil des Parketts ist, dass dieser ein natürlicher Rohstoff ist, welcher auch in der Schweiz noch nachwächst und verfügbar ist. Wobei man fairerweise sagen muss, dass sehr viele oder die meisten Packungen, die man auf dem Markt kaufen kann im Osten, d.h. in Osteuropa oder in China produziert werden. Aber es gibt einzelne Produkte, die man in der Schweiz oder primär im Südtirol kaufen kann. Diese erwähne ich hier sehr gerne, weil man die wirklich empfehlen kann, sie haben einen hohen Qualitätsstandard.
Empfindlichkeit
In dem Thema ist immer die Frage, wie empfindlich ist unser Parkett? Hier wird auch oft das Thema Feuchtigkeit oder Wasser genannt. Versiegelte Parkettböden sind nicht so feuchtigkeitsempfindlich, haben aber die Herausforderung, dass man die Versiegelung nicht einfach so nachversiegeln kann. Da ist der geölte Parkett wieder im Vorteil.
Fazit ist eigentlich aus unserer langjährigen Erfahrung, auch mit sehr vielen Immobilienprojekten, die wir sanieren, der Parkettboden ist meistens ein Teil, wenn er natürlich geölt ist, den man immer wieder verwenden kann. Man kann diesen auffrischen, pflegen und auch ersetzen. D.h. aus dem Vorhandenen kann die Dauerhaftigkeit gemacht. Natürlich muss man eine gewisse Vorsicht walten lassen, wenn man Parkett in Nassbereichen einsetzt, denn im Vergleich zum robusten Steinboden kann Feuchtigkeit Parkettböden beschädigen.
Die Frage zu Nachteilen von Parkettböden zur Fussbodenheizung kommt auch immer wieder auf. Nein, das ist heute kein Thema mehr und das ist ein Mythos, den ich hier so auflösen kann. Mit der heutigen Bautechnik ist das überhaupt kein Problem mehr, man kann Parkett wunderbar verlegen, auch bei Fussbodenheizung.
Verlege- & Pflegetipps von Parkett
Aber was sind die Verlege- und Pflegehinweise für Parkett, bzw. was muss man bei Parkettböden beachten? Es gibt drei Themen. Zuerst die Installation, die Pflege und natürlich die Renovierung. Instandsetzung ist das, was man Schleifen nennt. Bei der Verlegung ist klar, dass diese fachmännisch verlegt werden muss. Es ist wichtig, dass der Untergrund trocken ist. Er muss eine gewisse Trockenheit haben, welche gemessen werden sollte. Der Parkettleger ist eigentlich dazu angehalten, den Unterlagsboden zu messen und erst eine Verlegung vom Parkett zu machen, wenn der Wert gegeben ist. Wenn dies aber beachtet wird, gibt es hier keine Vorbehalte und der Parkettboden kann in der Regel verklebt und somit auch wieder verlegt werden.
Die Pflege ist sehr einfach, man spricht hier von nebelfeucht wischen. Es gibt Zusatzprodukte, welche den Parkettboden sehr lange schön halten. Und auch die schöne Charakteristik des Parketts kommt raus. Wenn dieser aber bereits einige unschöne Gebrauchsspuren aufzeigt, kann man in der Regel Parkette, die eine gewisse Nutzschickt aufweisen mehrmals abschleifen. Das ist eigentlich ein relativ einfacher Vorgang. Was aufwendig ist, ist das Abdecken der Möbel oder eben den Staub so gering wie möglich zu halten. Da gibt es aber schon sehr gute und einfache Methoden zum Abzuschleifen und neu ölen. Nach dieser Behandlung sieht der Parkettboden in der Regel wieder wie neu aus. Wir haben schon zwei drei alte Landhäuser renoviert, die unter Denkmalschutz stehen. Da war ein altes Schiffsbodenparkett mit einem Emblem noch drin. Das war hervorragend, das sah aus wie neu. Es ist wunderschön, solche Parkettböden zu erhalten
Parkett Ökologie
Parkett ist wie gesagt ein natürliches Material. Es wächst und ist CO2 neutral, d.h. durch das Wachstum von Holz wird CO2 gebunden und daher ist es sicherlich ein sinnvoller Rohstoff, den wir einbauen können. Parkett, also Holz, hat eine sehr hohe Lebensdauer und damit eigentlich sehr wenig Nachteile.
Parkett Trends
Was sind die Parkett Trends, die wir im Moment spüren? Ganz klar im Trend ist seit einigen Jahren der Parkett, welcher im Landhausstil ist, eher breit und eine Länge von einem bis zwei Meter aufweist. Wirtschaftlich gesehen ist das noch der Parkett, den man sich leisten kann. Und natürlich gibt es hier noch exklusivere und andere Produkte. Die Auswahl ist sehr gross. Weiter merkt man auch, dass es in zwei farbliche Richtungen geht. Zum einen werden ganz viele graue Parkette in unseren Wohnungen und Eigentumswohnungen verlegt oder die Käufer wählen den weissen Parkettboden. Der weisse Parkett ist im Prinzip ein Parkett, der wess geölt ist. Dabei wird das Öl mit weissen oder auch grauen Pigmenten angereichert.
Die Räuchereiche rustikal, ist immer noch der Verkaufsschlager. Wir merken aber, dass auch diese in das Weiss- oder Grauthema hineingeht. Das ist ein Trend, der vielleicht noch zwei, drei Monate oder ein Jahr anhält.
Was auch auffällt ist, dass man von den klassischen Verlegerichtungen wieder zu einem Verlag geht, sei es Fischgrät oder eine Kombination daraus. Es gibt wieder mehr Kundinnen und Kunden, die einen diagonal verlegten Parkett sehr schätzen. Ich persönlich finde das eine schöne Sache, passt nicht immer zu allen Bauvorhaben, kann aber durchaus Sinn machen.
Der meistverkaufte Parkett
Es gibt zwei Formate, welche man als den meistverkauften Parkett bezeichnen kann. Zum einen ist es in erster Linie für Eigentumswohnungen nach wie vor die Landhausdiele Eiche rustikal im Grossformat, d.h. 1,80 bis 2,20m lang und 15cm breit. Das ist schlichtweg der Klassiker. Im Mietwohnungsbereich sieht das anders aus. Hier gehen wir eher in Richtung Stab-Parkett oder auch Eiche. Bei der Eiche handelt es sich um ein klassisches Eichenparkett, einfach kleinformatig. Wir sprechen hier von 4 bis 5cm Breite auf einer Länge von 20 bis 30cm. Er ist auch ein schöner Parkett, er passt aber preislich eher in eine Mietliegenschaft als ein Landhausdielen Parkett. Es gibt Investoren, die eine geölte Version bevorzugen. Die Alternative wäre ein versiegelter Parkett. Die Vor- und Nachteile sind sehr unterschiedlich und es ist wirklich eine Philosophie. Ich persönlich habe bei meinen Mietobjekten lieber einen geölten, als einen versiegelten Parkett, da man bei diesem einfach etwas mit nachschleifen ausbessern kann, was bei einem versiegelten viel schwieriger ist.
Ich hoffe, ich konnte dir eine gute Übersicht zum Thema Parkett geben. Falls es dir gefallen hat, hinterlasse mir doch egal auf welchem Portal eine Bewertung und Teile diesen Beitrag damit auch weitere Personen von diesem KnowHow profitieren können. Solltest du noch eine Frage zu einem anderen Thema haben, hinterlasse mir gerne ein Feedback in den Kommentaren, dann können wir gezielt auf deine Frage eingehen.