Nachhaltigkeit, lange habe ich mich vor diesem Trendwort gewehrt. Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr ein Natur bezogener Mensch und versuche auch die Umwelt zu schützen. Aber viele Leute sprechen über Nachhaltigkeit, predigen Wasser und trinken Wein. Darum finde ich das Thema schwierig. Hast du dir aber mal die Frage gestellt, was Nachhaltigkeit für Immobilienprojekte überhaupt bedeutet? Nach diesem Beitrag kennst die Interpretation zum Thema Nachhaltigkeit und die wichtigsten Grundsätze dazu.
Nachhaltigkeit – Meine persönliche Meinung
Als ehemaliger Pfadfinder und so wie ich aufgewachsen bin, habe ich sehr viel Verständnis für die Natur. Ich bin viel in der Natur und habe gelernt, die Natur zu pflegen und auch zu schützen. Ich glaube aber fest daran, dass wir nur nachhaltig leben können, wenn wir auch bescheiden und bewusst Leben und auch in neue Technologien und Energien investieren, welche uns helfen können, diese klimatischen Herausforderungen zu lösen. Bescheiden heisst für mich bewusst und wiederverwendbar mit Ressourcen umzugehen. Ich finde, das kann mit kleinen Dingen sein, wie Tragtaschen. Ich habe eine Mehrwegpapiertragtasche in meinem Auto wenn ich einkaufen gehe, ein Holzhaus mit Holz von der Innerschwyz, ein Elektroauto etc. Kleine Dinge machen es aus.
Aber was ich beim Thema Nachhaltigkeit viel spannender finde ist, was können wir im Alltag mit unserer Aufgabe, mit unserer Verantwortung von Bau- und Immobilienprojekten beitragen. Und das finde ich die entscheidende Frage. Und deswegen habe ich diesen Blog dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet, weil ich glaube, dass wir eine grosse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben, weil wir wirklich das Klima auch massgeblich beeinflussen können, mit unseren Bau- und Immobilienprojekten.
So können mein Team und ich helfen, sinnvolle Bauprojekte zu gestalten. Dazu habe ich einen Leitfaden mit sechs Handlungsfeldern entwickelt, wo wir bei Immobilienprojekten helfen können, nachhaltige Immobilienprojekte zu planen und umzusetzen. Diese sechs Handlungsfelder möchte ich nicht vorenthalten und gebe sie heute gerne weiter.
Nachhaltigkeit – die sechs Handlungsfelder
Ressourcen schonen
Das erste Handlungsfeld ist Ressourcen zu schonen. Nachhaltige Bau- und Immobilienprojekte sollen möglichst effizient und mit wenig Baumaterialen gebaut werden.
Dies ist ein einfacher und unkomplizierter Weg, man kann die lästigen und kleinen Schritte vor und zurück einfach weglassen und einfach und simpel bauen. Weiter ist auf den Wasserverbrauch zu achten. Im Moment haben wir noch kein akutes Problem, aber das wird auf jeden Fall kommen, je länger oder je mehr Zeit vergeht. Wir werden im Wasserschloss Schweiz ein Problem haben, das relativ spät kommt.
Trotzdem finde ich es heute schon wichtig, das Thema Wasser zu thematisieren und in Bauprojekte zu integrieren. Ein weiterer Punkt ist die Flächeneffizienz, bei der es gilt die nutzbare Fläche möglichst effizient zu nutzen. Dies kann durch die Verwendung von natürlich wiederverwendbaren Materialien oder auch von recycelten Baustoffen geschehen, der Implementierung eines Wasserrecyclingsystems oder eben wie gesagt die Flächenreduktion durch ein effizientes Verhältnis von Nutzfläche zu Verkehrsfläche.
Denn jedes Projekt kann in Bezug auf Verkehrsflächen, Nutzflächen reduziert und optimiert werden. Und so können wir das Thema Ressourcenschonung in einem Immobilienprojekt bestmöglich umsetzen.
Energieeffizienz
Das zweite Thema zur Nachhaltigkeit bei Immobilienprojekten ist die Energieeffizienz. Durch den Einsatz von energieeffizienten Technologien und Gebäudestandards kann der Eigenverbrauch reduziert werden.
Das heisst, moderne Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Kälte-, Sanitär- und Elektroanlagen müssen hier zum Einsatz kommen. Des weiteren muss ein vernetztes Energie- oder Gebäudeleitsystem vorhanden sein, denn nur so können wir aktiv steuern und optimieren, um Energie einzusparen, zu reduzieren und somit eine effiziente Energieeffizienz für ein Gebäude erreichen. Zu diesem Thema gehört aber auch eine effiziente Gebäudehülle, denn es nützt nichts, wenn wir effizient Energie produzieren, optimieren, steuern und dann verpufft das in der Gebäudehülle. Deshalb müssen wir auch sehr energieeffiziente Gebäude bauen.
Gesundheit und Wohlbefinden
Der dritte Punkt ist das Thema Gesundheit und Wohlbefinden. Nachhaltigkeit bei Immobilienprojekten legen grossen Wert auf das Wohlbefinden der Bewohner. Es kommt auf den Anspruch von Mietern und Eigentümern an, die sich auch bewusst sind, dass sie nachhaltig leben wollen. Unsere Generationen, die nachwachsen, die sind noch sensibler für dieses Thema, weil sie in einer anderen Umwelt aufwachsen.
Deshalb ist es auch ein Thema der Gesundheit und des Wohlbefindens. Schon heute aktiv darauf zu achten. Und so müssen wir auch unsere Immobilien als Produkt schon heute richtig bauen und gestalten. Das beinhaltet natürlich auch die Förderung einer guten Innenraumluftqualität, der Verwendung von natürlichen und schadstofffreien Materialien, sowie die Berücksichtigung von Aspekten wie Tageslichtnutzung, Lärmminderung und auch die ergonomische Gestaltung unserer Immobilienprojekte.
Lebenszykluskosten
Der vierte Punkt, den ich für uns definiert habe, ist das ganze Thema der Lebenszykluskosten. Nachhaltige Immobilienprojekte sollen berücksichtigen die gesamten Lebenszykluskosten einer Immobilie, dazu gehören natürlich die ersten Investitionskosten, dann der Betrieb und auch die Instandhaltungskosten. In der Architektur gibt es viele gute Ideen, ob diese nachhaltig sind. Das muss man dann immer überprüfen.
Nachhaltigkeit ist natürlich nicht nur finanzieller Natur, weil alles, was finanziell teuer ist, muss natürlich auch mit teuren und aufwendigen Materialien ersetzt und instand gehalten werden. Und das ist heute einfach nicht mehr überall vorhanden oder nicht mehr gefragt. Im Sinne einer nachhaltigen Planung muss mehr auf die Verwendung und Bevorratung von langlebigen Materialien geachtet werden.
Und da muss man auch mal Pionier sein und vielleicht ein Material einsetzen, das nicht schon seit 20 oder 100 Jahren mit dem entsprechenden Risiko eingesetzt wird. Denn nur so, durch Pioniere und auch durch Leute, die bereit sind, ein bisschen mehr zu investieren, werden wir wieder Erfahrung für neue Projekte gewinnen.
Standortwahl und Mobilität
Dann als fünfter Punkt ist der Standortwahl und die Mobilität. Die Auswahl eines geeigneten Standortes für eine Liegenschaft ist nur begrenzt beeinflussbar.
Es gibt Projekte bei denen eine Immobilie schon vorhanden ist, darauf können wir überhaupt keinen Einfluss nehmen. Worauf wir aber Einfluss nehmen können, ist die intelligente Planung der Verkehrsanbindung, der Infrastruktur, also die ganze Ver- und Entsorgung von Leitungen und auch die zusätzlichen Dienstleistungen, die notwendig sein können, um ein effizientes Gebäude planen zu können.
Hier muss auch ein klares Konzept erstellt werden, was die Anbindung von Fussgängern, Fahrrädern, Individualverkehr oder auch öffentlichen Verkehrsmitteln betrifft. Wenn man sich das bewusst macht und alles auf einem Plan skizziert, sieht man sehr schnell die Schnittstellen. Themen, die effizienter und besser gelöst werden können, welche auch für die zukünftigen Bewohner möglich machen ihre Immobilie oder ihr Immobilienprojekt effizient und nachhaltig zu nutzen. Denn ein grosser Teil der Nachhaltigkeit oder Energieeffizienz entsteht durch die Nutzung von Gebäuden. Dafür müssen wir aber schon heute die richtigen Instrumente zur Verfügung stellen, sonst ist eine Nutzung gar nicht möglich.
Soziale Verantwortung
Der letzte Punkt ist die soziale Verantwortung. Nachhaltige Immobilienprojekte berücksichtigen oder beabsichtigen auch soziale Aspekte, wie die Integration von Gemeinschaften, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Barrierefreiheit und auch die Förderung der sozialen Interaktion.
Das kann ganz einfach sein, aber ich war gerade wieder vor ein paar Wochen auf einer Liegenschaft, die jetzt Mängel hat. Sie ist fertiggestellt, da fehlen aber die Bänke davor, wo Familien sich hinsetzen können, wo ein Austausch beginnen kann. Man muss einfach diese Räume, diese Bedingungen heute zur Verfügung stellen, damit man auch ein soziales, intaktes Umfeld in der Immobilie schaffen kann.
Es gibt natürlich auch Labels und andere Themen, in die man eintauchen könnte. Aber als Überblick genügt das und ich möchte diese sechs Themen so stehen lassen. Denn wenn man diese abarbeitet, kann man ein nachhaltiges Immobilienprojekt machen.
Ich hoffe, ich konnte dir eine gute Übersicht zum Thema Nachhaltigkeit geben. Falls es dir gefallen hat, hinterlasse mir doch egal auf welchem Portal eine Bewertung und Teile diesen Beitrag damit auch weitere Personen von diesem KnowHow profitieren können. Solltest du noch eine Frage zu einem anderen Thema haben, hinterlasse mir gerne ein Feedback in den Kommentaren, dann können wir gezielt auf deine Frage eingehen.