Kreislaufwirtschaft

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Kreislaufwirtschaft, das Thema zum heutigen Blog. Dass wir versuchen, lokale Firmen und Rohstoffe zu verwenden, ist, glaube ich, nichts Neues, das wird schon lange umgesetzt und versucht. Neu ist aber, dass man das systematisch versucht und mit dem Thema Kreislaufwirtschaft auch einen Begriff geschaffen hat, wo das symbolisiert wird und auch in die Normen, in die Prozesse und in das Bewusstsein der Bauherren und unserer ganzen Gesellschaft einfliesst. In diesem Beitrag erfährst du, was Kreislaufwirtschaft ist und wie du als Bauherr und Immobilieninvestor damit umgehen und planen kannst.

 

Kreislaufwirtschaft in der Schweiz

Kreislaufwirtschaft in der Schweiz ist nichts Neues. Man versucht schon lange, lokale Ressourcen zu nutzen. Neu ist die Systematisierung dahinter. Und auch neue Technologien, die Einzug halten. Was ist denn Kreislaufwirtschaftüberhaupt? Die Definition steckt eigentlich schon in den Normen. Es wird versucht, ein ökonomisches Modell in das Thema Ressourcennutzung zu integrieren. Lokale Ressourcennutzung, das heisst auch Abfälle, neue Materialien, Technologien, aber natürlich auch neue Bauweisen, neue Baustoffe. Aber auch Dienstleistungen, die einen Austausch oder eine bessere Sichtbarkeit ermöglichen. Es geht auch darum, Abfall zu reduzieren damit man nicht immer diese, ich sage jetzt mal, grossen Betonbauten macht. Da gibt es ganz viele Beispiele, die wirklich diese Kreislaufwirtschaft als Vorzeigeprojekt umgesetzt haben. Das Wichtigste ist einfach die Nutzung, dem Material ein zweites Leben oder eine zweite Chance zu geben und es wieder aufzufrischen und wieder einzubauen.

Wir sind uns einig, wenn man sich eine Stadt anschaut. Die Stadt ist gebaut, das ist ganz klar. Es wird aber noch verdichtet und noch ein bisschen erweitert. Aber das Material, das ist schon da. Und mit der heutigen Bautechnologie und auch den zusätzlichen Materialverfahren werden wir es schaffen, die vorhandenen Ressourcen so aufzubereiten, dass wir sie wiederverwenden können. Das ist eigentlich das Thema Kreislaufwirtschaft und die Motivation dahinter, dass Neues entsteht.

 

Kreislaufwirtschaft – Bedeutung für Bauherr

Was bedeutet das für dich als Bauherr? Da gibt es drei Punkte. Das eine ist die Nachhaltigkeit. Die Wirtschaftlichkeit, denn auch die Kosten, die Effizienz müssen berücksichtigt werden, sonst wäre es nicht vertretbar oder nicht durchsetzbar. Und der dritte Punkt ist die Zukunftssicherung, die erneuerbaren Energien.

 

Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit kennen wir, glaube ich, schon zur Genüge. Was das Thema für die Kreislaufwirtschaft sein soll, ist einfach ein wichtiger Punkt, den wir als Bauherr oder Immobilieninvestor ansprechen können. Es ist nicht nur die Nachhaltigkeit beim Bau und auch beim Betrieb, nein, es ist vielmehr die Aufklärung unserer Nutzer. Unser Ziel könnte sein, dass sie letztendlich den grössten Teil einer nachhaltigen Immobiliennutzung ausmachen oder die Nachhaltigkeit am meisten mit ihrer Nutzung steuern können, z.B. indem sie das Fenster offen lassen, wenn sie aktiv kühlen oder ein oder zwei Grad zu viel heizen, sie zu viel Wasser verbrauchen etc. Das sind alles Themen, bei denen auch der Nutzer und Kunde in der Regel einen grösseren Einfluss auf nachhaltige Immobilien haben kann. Aber unsere Aufgabe ist es, das sichtbar zu machen und aufzuklären. Denn so können wir wirklich auch einen Beitrag leisten.

Wirtschaftlichkeit

Das zweite Thema der Kreislaufwirtschaft ist die Wirtschaftlichkeit. Wir sprechen hier von wirtschaftlichen Einsparungen durch intelligente Systeme. Ich werde nachher zwei, drei Beispiele zeigen, wie wir das erreichen können. Und zu guter Letzt natürlich: Wir haben nur einen Planeten und auch wir in der Bau- und Immobilienwirtschaft können unseren Beitrag leisten. Denn wenn wir uns das Gesamtbild der Ressourcen anschauen, dann sehen wir doch, dass ein sehr grosser und erheblicher Teil der Ressourcen, die zum Leben oder zur Produktion verwendet werden, Immobilien sind. Es ist klar, dass das kein einfaches Thema ist, sonst hätten wir das schon sehr schnell gelöst.

Es gibt auch hier wieder drei Punkte, die ich hier anspreche. Das eine sind die ganzen Schnittstellen und die Komplexität. Man muss sich den ganzen Lieferprozess anschauen. Es gibt auch einen Recyclingprozess, weil man ganz am Anfang steht und ein Projekt abbricht. Man muss bei Problemen im Team schauen, wie kann man diesen Beton abbrechen? Was ist in dem Beton drinnen? Welches Verfahren müssen wir wählen, um diesen Beton wieder aufzubereiten? Und wo können wir dann diesen aufbereiteten Recyclingbeton als Beispiel wieder einbauen? Dasselbe gilt für Stahl. Stahl könnten wir schon relativ einfach irgendwo lokal wieder einbauen. Aber es gibt keine Stahlwerke, die grosse Massen aufbereiten und uns wieder als Stahl zur Verfügung stellen. Das Gleiche gilt für Holz, Abfälle, Zellulose und so weiter. Da hat die Schweiz, glaube ich, auch wieder eine Aufgabe. Wir wollen vor Ort recyceln.

Bereits zwei Recyclinghöfe gibt es, die heute einfache Mülltrennsysteme sind und das dann wieder ins Ausland geben. Es gibt ein, zwei innovative Firmen, die wirklich Anlagen bauen, um Baustoffe zu recyceln, zurückzugeben und auch so aufzubereiten, dass sie vor Ort aufbereitet werden und wir sie wieder verwenden können. Aber es gibt so viele Materialien, wo das einfach noch nicht möglich ist. Deswegen ist das sicherlich so ein Thema, das es sehr komplex in einem Team zu arbeiten gilt und es ist auch im Vorfeld schon sehr viel Vorarbeit zu leisten. Dem gegenüber steht natürlich der Bauantrag oder die Baugenehmigung oder die rechtlichen Parameter. Und genau diese Themen und diese Ressourcen, diese Kreislaufwirtschaft in das Projekt zu integrieren ist dann die Herausforderung. Es gilt diese ganzen Abklärungen zu machen, damit sie dort wieder vorankommen.

Wir müssen uns den Zugang zu Rohstoffen sichern können. Das haben wir, glaube ich, alle in den letzten Jahren sehr deutlich gemerkt, dass Ressourcen nicht einfach so zur Verfügung stehen. Deshalb glaube ich, dass auch lokale Ressourcen schon in der Aufgabenstellung vorne im Projekt definiert werden müssen und man als Bauherrenvertreter, Bauherr, dies eine Vorgabe an die planenden Architekten ist, mit lokalen Ressourcen und Rohstoffen zu arbeiten. Denn damit haben wir schon einen grossen Teil herausgefiltert und das Projekt geht schon in die richtige Richtung. Dann muss man das nicht in einer späteren Phase wieder zurückholen oder umplanen. Das ist schon ein wichtiger Punkt, dass wir hier weiterkommen.

Was sind die besten Lösungen, die es heute auf dem Markt gibt? Hier gibt es drei Ebenen, wo wir schon weiterkommen. Einmal die Abfallwirtschaft, die Recyclinghöfe, die ich erwähnt habe. Dann gibt es Kreisläufe und Förderungen, wie wir diese Materialien wiederverwenden können. Es gibt Firmen, die den Recyclingbeton vor Ort aufbereiten und mit Zusatzstoffen versehen und so eine zusätzliche Eigenschaft oder Materialeigenschaft bekommen. Und was wir natürlich auch nicht vergessen dürfen, ist das ganze Thema Holzsystembau. Das sind Ressourcen, die schon da sind. Die Technologie und auch die Planungsverfahren sind so weit, dass wir mit der gleichen Effizienz mehr Holzhäuser planen können. Und deshalb denke ich, dass wir auch als Bauherren und Immobilieninvestoren diese Innovation, die in der Schweiz bereits vorhanden ist, unterstützen sollten.

 

Erneuerbare Energien

Und der letzte Punkt der Kreislaufwirtschaft sind die erneuerbaren Energien. Hier ist die Kombination wichtig zu erwähnen, die Geothermieanlage. Diese wird mit Wärmepumpen und Solaranlagen in der Kombination intelligent mit einem aktiven System gesteuert. Und wenn wir diese drei Parameter zusammenbringen, dann haben wir schon bei kleinen Projekten eine gute Kreislaufwirtschaft.

 

Kreislaufwirtschaft – Projekte in der Schweiz

Das bekannteste Projekt der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz ist wohl Green City in Zürich. Dann gibt es ein Testobjekt, das ist das Economic Building, wo in einer sehr guten und spannenden Art und Weise aufgezeigt wird, was das Ziel von Materialkreisläufen ist, dass man auch das Thema Gesundheit und Komfort von Nutzen dort abgebildet wird. Es gibt auch Start-ups, welche die Themen zum Beispiel von Abfallwirtschaftssystemen aufbereiten. Recycling ist zum Beispiel so ein Thema, das sind ganz spannende Themen, die jetzt kommen werden. Und deswegen glaube ich, ist es auch für uns wichtig, dass wir den Markt beobachten, was hier noch kommen wird.

 

Kreislaufwirtschaft unterstützen als Bauherrenvertreter oder Bauherr

Wie können wir als Bauherrenvertreter oder als Bauherr diese Kreislaufwirtschaft unterstützen? Wie schon gesagt, wenn wir das schon im Pflichtenheft, in der Planung integrieren und vorgeben, dann geht es schon in das richtige Projektmanagement, den ganzen Designprozess, dann in die Zusammenarbeit. Wir müssen die Themen aktiv angehen und auch Prozesse umsetzen oder vorgeben. Und dann ist es letztendlich auch eine Kosten Frage. Wir müssen innovative Ideen fördern und das hat auch ein Preisschild dran. Wenn wir diese Themen angehen können, ist natürlich immer die Voraussetzung, wir wissen das und haben diese Mittel zur Verfügung. Also das sind drei Wege, wo du als Bauherr oder als Immobilieninvestor wirklich aktiv diese lokale Kreislaufwirtschaft nutzen kannst.

Zusammengefasst ist die Kreislaufwirtschaft ein Thema, welches ich gerne einmal aufgegriffen habe, um es dir einmal näher zu bringen. Ich hoffe, ich konnte dich anregen, auch hier ein bisschen weiter zu denken. Halte deine Augen und Ohren offen. Das Thema wird uns in den nächsten Monaten und Jahren weiter beschäftigen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir, wie es früher war, wie es unsere Eltern und Grosseltern schon gemacht haben, die Ressourcen vor Ort nutzen müssen. Und da geht es nicht nur um Material, sondern auch um Menschen, die sparsam und auch haushälterisch mit den ganzen Materialien umgehen. Was uns natürlich wieder ausmacht oder für mich persönlich die Innovation ausmacht. Wir brauchen auch hier wieder neue Technologien, neue Innovation von den Prozessen und vom Denken, dass wir das Alte, das Bewährte einfach in einer neuen Form wiedergeben können.

 

 

Ich hoffe, ich konnte dir eine gute Übersicht zum Thema Kreislaufwirtschaft geben. Falls es dir gefallen hat, hinterlasse mir doch egal auf welchem Portal eine Bewertung und Teile diesen Beitrag damit auch weitere Personen von diesem KnowHow profitieren können. Solltest du noch eine Frage zu einem anderen Thema haben, hinterlasse mir gerne ein Feedback in den Kommentaren, dann können wir gezielt auf deine Frage eingehen.

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