Der „Design to Cost“ Prozess, kurz DTC Prozess, ist ein Teil der Kostenmanagementtechniken mit dem Ansatz zur Kontrolle der Kosten der Produkteentwicklung. Der Grundgedanke ist, dass die Anlagekosten schon in einem frühen Stadium zusammen mit den relevanten Entscheidungen in das Produkt, bzw. Immobilienprojekt, einfliesst. Es bedeutet ein Immobilien Projekt anhand der vorgegeben Kosten zu entwickeln.
Was ist anders bei Design to Cost?
Im Gegensatz zum „klassischen“ Vorgehen, bei welchem zuerst geplant und dann gerechnet wird was es kostet, geht das Prinzip Design to Cost umgekehrt vor. Es definiert den Kostenrahmen im Vorfeld. Mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung und den Kosten- & Renditenziele wird ermittelt was und wie etwas geplant und realisiert werden kann. Es ist ein Prozess, ein Ping-Pongspiel, bei dem immer wieder Kosten und Planung verglichen werden.
Entstehung von Design to Cost
Das Target Costing und Desing to Cost sind Management-Methodiken, um wettbewerbsstarke, kostenoptimierte Produkte zu schaffen. Sie wurden von den japanischen Unternehmen Toyota, Nissan, NEC und Sony geschaffen. In erster Linie kamen sie in der Automobil- und Elektroindustrie zum Einsatz. Somit ist das Kostenmanagement das Zentrum.
Voraussetzungen für Design to Cost
Um den Design to Cost Prozess optimal bei einem Bauprojekt durchführen zu können, braucht man das Vertrauen und die Rückendeckung des Bauherrn, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, Kostensensibilisierung aller Beteiligten und Moderation und Führung im Team.
Vorgehen bei Design to Cost
Als erstes bei Design to Cost wird das Investitionsziel, sprich die Investitionsgrösse, Renditevorstellungen & die grobe Idee des Bauprojektes definiert. Anschliessend wird der Gestaltungsprozess / Entwicklungsprozess gestartet. Ein klares Projektpflichtenheft und Projektziele müssen definiert werden. Anschliessend wird der Kostenrahmen festgelegt.
Nach der Definition des Kostenrahmens, sowie der Wirtschaftlichkeitsberechnung wird die Planung des Bauvorhabens gestartet. Kennwerte stehen in dieser Phase natürlich zur Verfügung, um bereits von Anfang an die Planung mit den Kosten zu spiegeln. Das Planungsteam wird nebst dem Architekten mit allen nötigen Fachplanern und Spezialisten erweitert. Der Bauherrenvertreter überprüft und führt den ganzen Prozess. Das Baumanagement spiegelt ständig den Kostenrahmen und die Qualität.
Auch in der Submissionsplanung und Realisierung werden bewusste Kostenführungsprozesse installiert. Dies ist unabhängig von Einzelvergaben, GU- oder Totalunternehmer.

Zukunft
Sogenannte Bim to Cost Programme gibt es bereits. Bei diesen werden 3D Modelle, sprich IFC Datenmodelle, live an Kostenprogramme gekoppelt. Jede Änderung am Projekt ist sofort sichtbar, d.h. die Auswirkungen auf die Kosten sind in Echtzeit verfügbar. Dies ist eine neue Art der Planung und fordert natürlich auch das Berufsfeld der Architekten und Planer. Wir hatten bereits einige Projekte die in dieser Art entwickelt wurden und alle verliefen gut. Die Herausforderung in den ersten Projekten lag klar in der Kommunikation, den Prozessen die wir erschaffen mussten und natürlich der Kompetenzen-Regelung. Ich bin überzeugt, dass dies die Zukunft sein wird.
Ich hoffe, ich konnte dir eine gute Übersicht zum Thema Design to Cost geben und würde mich natürlich über eine positive Podcast-Bewertung freuen.
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