In der Schweiz gibt es typische Probleme für Bauherren und Bauherrenvertreter. Nach diesem Beitrag kennst du die wichtigsten Themen rund um die Herausforderungen beim Bauen in der Schweiz. Der Wunsch zu diesem Thema kam aus den Kommentaren der Community. Zu der Frage, was sind die typischen Herausforderungen beim Bauen in der Schweiz? Ich denke, es sind allgemeingültige Probleme, nicht unbedingt landesspezifische Themen oder Herausforderungen in der Schweiz.
Probleme beim Bauen
Die ersten Probleme sind unsere Normen, die zusätzlichen Anforderungen und natürlich auch das Thema, dass man Einspruch erheben kann. Nicht nur Nachbarn können Einspruch erheben, auch Verbände. Der zweite Punkt, ist die Bauausführung, die Qualität, dem kann man heute mit den richtigen Instrumenten und der richtigen Organisation entgegenwirken. Dann das dritte Problem beim Bauen sind die Kosten. Mit Kostenüberschreitungen, weil man die Kosten nicht im Griff hat, haben wir als Bauherrenvertreter schon einige Projekte übernommen und begleitet. Als vierter Punkt und letzter Punkt sind Terminverzögerungen. Auch dieses Thema ist heute bei entsprechendem Controlling und proaktivem Management, natürlich unter der Voraussetzung, dass von Anfang an ein realistischer Terminplan abgegeben wurde, nicht mehr gegeben.
Unterstützung eines Bauherrenvertreters
All diese Herausforderungen sind für den Bauherren einfach nicht mehr tragbar. Er braucht sich in der heutigen Zeit eigentlich gar nicht mehr darum zu kümmern. Es ist einfach eine Frage der Organisation. Für das sollte man ein Team einsetzten, welches das nötige Know-how und genügend Kapazitäten dafür hat. Man muss so viele Themen beherrschen, die baulichen, rechtlichen und finanziellen Themen. Aber auch vom Projektmanagement her ist es als Laie überhaupt nicht mehr möglich, ein Immobilienprojekt in grösserer Ordnung selbst zu führen. Deswegen ist es mehr als sinnvoll einen Bauherrenvertreter oder einen Projektleiter zu engagieren, welcher die Bauherrenfunktion übernehmen kann. Dieser muss die Kapazität, die Ressourcen und auch den Rucksack an Erfahrung haben. Damit dieser genau die Probleme, die wir vorhin angesprochen haben, nämlich die Gesetze, Qualität, Kosten und Termine, gezielt in den Griff zu bekommen und dich damit als Eigentümer, als Investor zu entlasten.
Vier-Augen-Prinzip
Warum überlassen wir das nicht klassisch dem Architekten oder einem General oder einem Totalunternehmer? Heute sind die Gewerke, die Architekten noch mehr, noch tiefer mit Details und Abklärungen und Unterlagen beschäftigt. Deshalb können oder wollen sie die Begleitung und das Übergeordnete nicht mehr machen. Jedenfalls geht es darum, auch auf der Bauherrenseite eine gewisse Professionalität zu entwickeln und auch Fachleute hinzuzuziehen. Es unterstützt stark, wenn man zu gewissen Spezialgebieten, je nachdem wie das Immobilienprojekt aussieht, ob es Industrie-, Gewerbe-, Hotellerie-, Gastronomie- oder ein klassischer Wohnbau ist, sich ein spezielles Team zur Seite nehmen kann und einfach das Vier-Augen-Prinzip anwendet.
Ich weiss nicht, wie es euch geht, ich habe das schon in der Lehre als Hochbauzeichner tausend Mal gehört: Lass deine Pläne, die Beschreibungen überprüfen, eine E-Mail kurz überfliegen. Das sollte natürlich auch für das Grosse gelten. Heute nennt man das Projekt Qualitätsmanagement. Mit den QS, qualitätssichernden Fachleuten, die nicht etliche Stunden investieren, sondern gezielt am Ende der Phase etwas prüfen und genau anschauen. Damit kann man sehr viele Probleme und Fehler beim Bauen schon in einem frühen Stadium eliminieren.
Probleme mit Kostenüberschreitungen
Der nächste Ansatz ist die transparente Kommunikation. Heutzutage gibt es so viele Tools und Mittel. Damit sollte das gar nicht mehr passieren, dass die Leute nicht die richtigen Informationen haben. Hierzu braucht es eine geeignete Plattform und eine kontinuierlich geordnete Sitzung. Mit denen man zielgerichtet möglichst präzise und schnell Informationen an das gesamte Projektteam weitergeben kann. Zunächst einmal geht es darum, Probleme zu vermeiden. Das machen wir mit Erfahrung und natürlich mit einer gewissen Unabhängigkeit. Denn so kann man, egal wer jetzt in der Funktion als Bauherr ist, sicherstellen, dass man zu dem Produkt kommt, wo man auch bestellt hat.
Zum letzten Punkt Bauüberwachung. Hier geht es darum, dass man wirklich immer die Kosten und Schätzungen in einen Kostenvoranschlag überführt und daraus ein Controlling macht. Damit hat man immer Budget, wie man es klassisch kennt. Dies ist in einem vordefinierten Raster, z.B. quartalsweise zu kontrollieren, damit man ständig den Überblick hat, um auch die Baukosten im Griff zu haben. Zusätzlich braucht es natürlich ein Nachtragsmanagement, damit man auch weiss, was man vielleicht ändert oder bestellt. Sowie eine Position mehr in der Kostenliste führt, diese mit einem Nachtragsbefugnis verseht und dann wieder sauber in der Buchhaltung hinterlegt. So hat man auch immer den Überblick und die Kontrolle über die Änderungen. Und zum Schluss geht es auch darum, das Controlling über die Zahlungen auszulösen, die dann tatsächlich über das Bankkonto laufen. Dann hat man eigentlich alles zusammen und ein komplettes Baukostencontrolling aus der Sicht für dich als Bauherr oder Bauherrenvertreter aufgebaut.
Terminprogramm beim Bauen
Dann gibt es auch verschiedene Lösungsansätze zum Thema Verzug. Letzten Endes ist es wichtig, einen Stand einzufrieren, etwas zu kontrollieren, wenn nötig etwas zu erhöhen oder zu senken. Das hängt natürlich davon ab, wie das Projektteam mitmacht. Aber wichtig ist, dass man die Meilensteine einhält und immer wieder nach Lösungen sucht. Und was ich gemerkt habe, aus meiner persönlichen Erfahrung, wenn man das visuell umsetzt, das im Terminprogramm ist, sowohl Verzug als auch Massnahmen einleitet und dies auch als Position im Terminprogramm hat, dann ist das den Leuten bewusst. Es geht darum, auch Instrumente zur Verfügung zu stellen, damit das Team sich selbst managen kann. Das letztendlich der Schlüssel zum Erfolg ist, dass das Unternehmen, die Nutzer, der Kunde des Kunden wirklich zufrieden ist. Also dein Kunde, ob das jetzt der Käufer oder der Mieter einer Immobilie ist, wenn der zufrieden ist und auch seine Nutzung abgedeckt hat, dann ist das sicherlich der erste wichtige Punkt.
Mit einer sinnvollen und zukunftsorientierten Nutzung und Bewirtschaftung hast du schon viel gewonnen. Die Wartung einer Immobilie wird leider viel zu oft vergessen. Und auch da musst du umdenken, wenn du in die Profiliga willst. Eine Immobilie muss ständig gewartet, gepflegt und auch auf den neuesten Stand gebracht werden, damit sie wieder den aktuellen Marktbedürfnissen entspricht. Fazit: Du wirst zufriedene Kunden haben.
Mit diesen einfachen Punkten des Dreiecks von Kosten, Qualität und Terminen mit den geeigneten Instrumenten wird es dir gelingen, ein tolles Immobilienprojekt in der Schweiz zu realisieren.
Ich hoffe, ich konnte dir eine gute Übersicht zum Thema Probleme beim Bauen in der Schweiz geben. Falls es dir gefallen hat, hinterlasse mir doch egal auf welchem Portal eine Bewertung und Teile diesen Beitrag damit auch weitere Personen von diesem KnowHow profitieren können. Solltest du noch eine Frage zu einem anderen Thema haben, hinterlasse mir gerne ein Feedback in den Kommentaren, dann können wir gezielt auf deine Frage eingehen.